Ursprünglich wollte ich mir nach Mission: Impossible III und Star Trek keinen Film von J.J. Abrams mehr anschauen. Die beiden Streifen hatten mich einfach zu sehr geärgert. Doch der offizielle Trailer und mein allgemeines Interesse am Star Wars Universum haben mich doch wieder ins Kino gelockt.
Ich war gut vorbereitet. Nach langer Star Wars Abstinenz hatte ich mir die drei alten Teile wieder angeschaut und war überrascht auf wie vielen Ebenen sie noch besstens funktionierten. Mir wurde auch schnell bewusst, weshalb ich damals Fan wurde: Die unglaubliche Kreativität, mit der diese Welt kreiert wurde.
Und was habe ich von The Force Awakens bekommen? Einen Film-Zombie, der aus den Überresten der alten Filme auferstanden ist. Einen Film den man so noch in tausend Variationen drehen könnte, weil er sich wie ein lahmes Remake von Star Wars – A New Hope anfühlt, einen Film der kein Gespür für Handlung und Logik hat, keinen Sinn für gute Dialoge, keinen für das richtige Maß an Humor und keinen für Drama und das wecken von Emotionen, einen Film ohne Seele.
Meine Kritik zielt hauptsächlich auf Drehbuch und Regie ab. Wie kann man nur so mutlos und uninspiriert Storyelemente teilweise sogar im Detail recyclen. Vieles wird einfach behauptet und muss akzeptiert werden, egal wie unlogisch es erscheint. Ständig hat man den Eindruck die erstbessten Ideen für die Lösung von Storyproblemen wurden akzeptiert. Es wirkt als hätte man nur ein verlängertes Wochenende Zeit gehabt, um die komplette Handlung zu schreiben. Und weil man gar keine Idee und die Hosen voll hatte, ist man auf Nummer sicher gegangen. Die Besucherzahlen geben dem Ganzen leider auch noch recht. Und ich habe dazu beigetragen! Argh! Die Regie von Abrams schafft es zudem nie für Spannung zu sorgen. Man weiß bis auf eine Ausnahme immer wie eine Szene endet und diese eine Ausnahme, welche ich natürlich nicht spoilern möchte, ist auch noch völlig emotionslos inszeniert.
Ok, der Look des Films war gut und die junge Schauspielerin Daisy Ridley (Schrottsammlerin Rey) ein echter Lichtblick. Daher kann man nur hoffen, dass die nachfolgenden Regisseure und Drehbuchautoren der Star Wars Reihe und vor allem Disney den Mut und die Inspiration haben etwas Lebendiges und Neues zu schaffen und keinen Baukastenfilm mit mieser Handlung, Logiklücken und Spannungsarmut, der es an keiner Stelle schafft große Emotionen zu wecken.
Jetzt habe ich mich gegen meine Absicht doch wiederholt, aber gerade dass scheint ja zu Star Wars: The Force Awakens zu passen.
Damit man meinen Geschmack besser einordnen kann, füge ich meinen Rezensionen immer eine Orientierungsliste bei:
Gut finde ich: Schlecht finde ich:
Star Wars – A New Hope Star Trek (2009)
Star Wars – The Empire Strikes Back Krieg der Welten (2005)
Star Wars – Return of the Jedi Signs – Zeichen
Contact 2001: Odyssee im Weltraum